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Er war einmal der größte Kopfbahnhof Europas, unser Leipziger Hbf, mit seinen 26 Haupt- und 5 Außenbahnsteigen. Bis 1915 anstelle der 4 einzelnen Bahnhöfe aus der Länderzeit errichtet, bestimmte er viele Jahre das Aussehen der Stadt. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg ist der gesamte Querbahnsteig und Längshalle bis 1957 neu aufgebaut worden. Mit seinen 34 Stellwerken bewältigte er bis zur Umstellung auf ESTW zuverlässig den Zugverkehr. Natürlich war er auch im internationalen Zugverkehr stark eingebunden. Mitte der 90er Jahre wurde es ruhiger auf dem Bahnhof. Dies ist aber dem verstärkten Einsatz von Triebwagen und Wendezügen zu verdanken. Auch der Postbahnhof mit seinen 26 Gleisen ist auf die Straße abgewandert. Von den ehemaligen vier Rundlokschuppen ist nur noch einer für die E-Lok (Abstellung/Unterhaltung) in Betrieb. Da das Bw Süd keine Lokomotiven mehr besitzt ist der ehem. Schuppen 3 des Bw Süd (Wartung/Instantsetzung) außer Betrieb, der Schuppen 4 des Bw Süd ist Abstellfläche des Verkehrsmuseum Nürnberg und der 3 Tfz der BSW. Der Schuppen 1 des Bw West ist durch die Tunnelrampe vom Schienennetz Anfang 2007 abgeschnitten worden. Ich möchte hier keine Geschichte dieses Bahnhofes nachzeichnen, sondern ein paar Fotos zur Ansicht bringen, welche damals noch mit Filmmaterial entstanden sind. Anderthalb Jahre später, im August 1996, steht 202 594 abfahrbereit am Bahnsteig 26, als Regionalzug nach Geithain. Zu dieser Zeit war der Umbau des Hauptbahnhofs schon beschlossen.
Ein halbes Jahr nach dieser Abfahrt sind die Gleise 22-26 als Stumpfgleise vor die Bahnhofshalle gekürzt worden und der Umbau begann.
Die ehemaligen Bahnsteiggleise 25 und 26 im östlichen Hallenschiff sind bis unter das Straßenniveu ausgebaggert worden und durch Bohrinjektionen trockengelegt. Hier entstand das Parkhaus Ost in drei Etagen.
Das Bahnhofsdach 22-24 incl. des Aufsichtsgebäudes aus der Bauzeit des Bahnhofs im Juni 1996 nach dem Beräumen der Gleise und nach dem Berauben aller Bahnteile (rechts).
Zur Baufreiheit für die riesige Baugrube sind alle Bahnsteiggleise Anfang 1997 um 50 Meter eingekürzt worden, also incl. Prellbock, Fahrleitungsmasten und Zugzielanzeiger. Hier schon beim Bau der Passagen.
Der Querbahnsteig 11-95 und ein halbes Jahr später mit dem Loch.
Und vom eingekürztem Bahnsteig aus sah man die "Verfüllung" des Loches. Hier der unterste Passagenboden. Vorher ist das Grundwasser durch Mauerwerkssperren nach außen verdrängt. Sehr gut sieht man auch die orginale Lastverteilung der Säulen.
Nachdem die Ladenpassagen gebaut waren und die Bahnsteiggleise wieder ihre ursprüngliche Länge erhielten war eine optische Aufwertung der Bahnhofhallen, insbesondere der Helligkeit, auffällig. Gegen die Taubenverschmutzung sind alle Träger, Säulen und Simse mit dünnen Netzen umhüllt. Nur die neue DB-Manie, wie kleinere blaue Uhren, Zugzielanzeiger(samt Schrift) LOGOs u.a. , machte auch hier nicht halt. Leider haben wir auch die drei Bahnsteige 24-26 als Betriebsgleise verloren und dürften schon damals den Titel: „Größter Kopfbahnhof Europas“ verloren haben. Aber, wenn man den Bahnhof so betrachtet, kann man damit leben. Er sollte aber noch eine Spur kleiner werden. 2003 begannen die Arbeiten für den City-Tunnel. Im Zuge des Stationsbau im Hbf Leipzig sind die Bahnsteiggleise 1-6 entfernt worden, wobei das Gleis 6 danach wieder installiert wird, welches nur der Bautechnologie zeitweise geopfert war.
Einige Fotos stelle ich hier noch ein, aber der gesamte Baufortschritt auf allen Haltestellen wird durch: http://www.citytunnelleipzig.de/-_32.html http://www.citytunnelleipzig.info/bildergalerie.php ausgiebig dokumentiert. Schaut hin! 1998 alles neu gebaut. Bahnsteige, Zugzielanzeiger, Gleistechnik für ESTW, kleine Uhren, Kameras und alle Anzeigentafeln. Alles ist jetzt weg und ausgebaut für den damals schon beschlossenen City-Tunnel. Der jetzige Zustand siehe folgende Fotos:
Neue Pfeilergründung Abbau Personentunnel und Sicherungen der Pfeiler Mit diesem schweren Bagger sind für die Seitenwände der Trasse das Erdmaterial ausgehoben worden. Geschätzte 24 Meter tief. Bemerkenswert ist die permanente Laser-Überwachung aller Hallensäulen und Hallenkanten des vom Bau berührten Bereichs.
Aushubbagger vor der Hallenschürze. Aber auch Steine(Quarzit) im Maß von ca. 1x2 m sind schon aus dem Untergrund „gefördert“ worden.
Abgesehen von Rissen am Nebengebäude der ex Mitropa. Ein Neubau etwas entfernt schlichtet. Somit haben wir nach dem Ende des Tunnelbaus noch 17 Bahnsteiggleise. Die Außenbahnsteige werden auf Grund des abgenommenen Zugverkehrs nicht mehr benötigt. Und wenn ich mir vorstelle, dass von dem Zugaufkommen noch die Regionalbahnen von Grünau, Halle, Bitterfeld und Torgau aus dem Norden, sowie die Bahnen aus Borna, Altenburg und Wurzen aus dem Süden durch den Tunnel geführt werden sollen kann ich die Züge im Hbf selbst pro Stunde an einer Hand abzählen. Vielleicht gibt es dann auf den Bahnsteigen Verkaufsläden?
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